Die Geschichte der North American P-51 Mustang in der Schweiz - Ein Überblick
Die Geschichte der North American P-51D Mustang im Dienst der Schweizer Flugwaffe - Das letzte Kolbenmotor-Jagd- und Erdkampfflugzeug bei den Frontstaffeln, zunächst als kostengünstige Übergangslösung gedacht, bildete es in den Jahren 1948 bis 1958 eine wichtige komponente unserer Landes- verteidigung im Kalten Krieg. Die berühmte Mustang war bei den Piloten sehr beliebt, auch wenn einige tragische Unfälle durch Motorpannen zu beklagen waren. Jeder Pilot, welcher die Mustang fliegen konnte, erzählte mit stolz und freude von dieser Zeit, und viele sagten, dass mit der Umschulung auf die moderneren Jets der Typen DeHavilland DH-100 Vampire und Dh-112 Venom der 'Zauber der Fliegerei' irgendwie verloren ging.
Die North American P-51D Mustang, welche die Schweizer Flugwaffe im Jahr 1948 erwarb, waren keine neuen Maschinen, sondern Weltkrigs-Veteranen, welche bei der USAAF (U.S. Army Air Force) in den letzten Kriegsmonaten 1944 & 1945 im einsatz gestanden hatten. Die meisten wurden danach noch bei verschiedenen amerikanischen Besatzungseinheiten in Deutschland geflogen, aber ab Herbst 1946, spätestens jedoch im Spätsommer 1947 auf verschiedenen Flugplätzen in Süddeutschland im Freien abgestellt. Einige wurden an befreundete Luftwaffen verkauft, darunter Schweden, Italien, Frankreich, und auch die Schweiz.
Die erste P-51D Mustang
Die ersten drei von zehn Mustangs, welche nach der Ablieferung in Dübendorf verblieben und überholt wurden, erhielten die Kennungen J-901 bis J-903. Wenige Tage später wurde der zugeteilte Nummernkreis auf J-2001 bis J-2130 zugeteilt und die Flugzeug-Nummern geändert. -> siehe Beschaffung und Ablieferung
Neue Flugzeug-Nummern !
J-2001 nach der Umnummerierung. Die Nationalitäts-Kennzeichen (Rote Balken auf den Tragflächen, Rotes Seitenruder mit Schweizer Kreuz) wurden nur auf den Flugzeugen J-2001 bis J-2010 angebracht. -> siehe Farbgebung und Markierungen
Flugbetrieb
Nach Indienststellung wurden die Mustangs den Staffeln des Fl.Rgt. 3 (Fl.St. 18, 19, 20 & 21) sowie der Ue.G. Staffel IV (später Fl.St. 16) zugeteilt. -> siehe Dienstjahre 1948 - 1958
Erdkämpfer mit Raketen
Die Mustangs wurden anfänglich als Jagdflugzeug als Ersatz für die veralteten Messerschmitt BF-109 und K+W D-3800/D-3801 Morane verwendet, aber nach Einführung der DeHavilland Dh-100 Vampire Jets nach und nach in die Erdkampfrolle gedrängt, wofür in der Schweiz enwtickelte Raketenwerfer für ungelenkte 8 cm WMO Raketen (WMO = Waffenmanufaktur Oerlikon) angebaut wurden. -> siehe seite Bewaffnung.
Fotogalerie
Titelfoto: Die einzige verbleibende P-51D Mustang der Schweizer Flugwaffe, J-2113, fotografiert auf dem Flugplatz Buochs im Jahr 1972, bevor sie im Verkehrshaus Luzern ausgestellt wurde.